Laut veröffentlichten Daten kommen bis zu 20 % der Traumatologiepatienten mit nicht richtig verheilten Verletzungen zu ihren Terminen. Die Ursachen dafür sind unter anderem Fehldiagnosen und -behandlungen sowie häufig unzureichende Rehabilitation durch die Patienten selbst. Oft wird der Schweregrad der Verletzung und ihrer Folgen unterschätzt, obwohl in der Traumatologie besonders häufig Zweitmeinungen eingeholt werden. Daher ist es entscheidend, sich die Zeit zu nehmen, den besten Spezialisten zu finden, dessen Hintergrund und Leistungen sorgfältig zu überprüfen und sicherzustellen, dass man von Anfang an in den besten Händen ist.
Vor dem Besuch einer traumatologischen Sprechstunde sollte der Patient einige Fragen und Ansätze klar im Kopf haben, um den Besuch produktiver zu gestalten.
Wie Sie sich bei einer traumatologischen Untersuchung verhalten und was Sie fragen sollten
Der folgende Leitfaden hilft sowohl dem Patienten als auch dem Arzt, die wichtigsten Themen zu besprechen und den Besuch optimal zu nutzen:
- Machen Sie sich den Grund für Ihre Konsultation bewusst und erklären Sie ihn klar. Es ist wichtig, das klinische Gespräch auf ein spezifisches und begrenztes Problem zu konzentrieren, an dem gearbeitet werden soll. Wenn Sie mehrere Themen besprechen möchten, ist es ratsam, dies in separaten Konsultationen zu tun.
- Versuchen Sie, sich vor der Konsultation daran zu erinnern, wann und wie das Problem begonnen hat. Der Traumatologe wird Sie fragen, wie es anfing und sich entwickelt hat. Geben Sie außerdem an, ob es bestimmte Umstände gibt, die die aktuelle Situation verschlimmern oder verbessern.
- Versuchen Sie, sich klar und präzise auszudrücken, wenn Sie Informationen bereitstellen.
- Bringen Sie frühere Berichte und Tests, die sich auf den Grund Ihrer Konsultation beziehen, in chronologischer Reihenfolge mit, damit Ihr Arzt sie einsehen kann. Es ist nicht erforderlich, alle medizinischen Berichte mitzubringen, wenn sie nicht mit dem Grund Ihrer Konsultation in Zusammenhang stehen.
- Denken Sie an die Medikamente, die Sie einnehmen, und an Ihre Krankheiten, oder schreiben Sie sie auf.
- Während der Sprechstunde kann es sein, dass der Facharzt eine Untersuchung durchführen muss. Tragen Sie daher bequeme Kleidung und Accessoires, die sich leicht an- und ausziehen lassen.
- Zögern Sie nicht, während des Besuchs Ihre Zweifel, Ängste oder Bedenken bezüglich Ihres Gesundheitsproblems zu äußern. Jede Information kann wichtig sein oder eine Lösung aufzeigen, an die Sie vielleicht noch nicht gedacht haben.
- Wenn die Konsultation endet, gehen Sie alle besprochenen Punkte noch einmal durch. Stellen Sie sicher, dass Sie die Erklärungen zu Ihrer Erkrankung und die Behandlungsempfehlungen genau verstanden haben. Sollten Sie Fragen haben, zögern Sie nicht, nachzufragen. Falls etwas unklar ist, bitten Sie den Arzt um schriftliche Informationen oder Broschüren, die Sie zu Hause, gegebenenfalls auch mit Ihrer Familie, durchlesen können. Der Arzt kann Ihnen auch eine Website empfehlen, auf der Sie weitere Informationen finden.
- Wenn Sie nach Hause kommen, kann es sein, dass Ihnen Zweifel an dem, was der Arzt gesagt hat, oder neue Fragen einfallen, die Sie während der Konsultation nicht gestellt haben. In diesem Fall notieren Sie Ihre Fragen, damit Sie sie bei Ihrer nächsten Nachuntersuchung klären können.
Wie Sie sich zu Hause verhalten sollten: Die Wichtigkeit, Empfehlungen zu befolgen
Wenn Sie nach Hause kommen, ist es wichtig, das Material, das Sie vom Arzt erhalten haben, gründlich durchzugehen. Sollten Sie sich an etwas nicht erinnern können oder etwas nicht verstehen, notieren Sie es sich und rufen Sie in der Arztpraxis an, um mit der Arzthelferin zu sprechen.
Es ist auch sehr wichtig, die Anweisungen des Arztes genau zu befolgen: Nehmen Sie alle verschriebenen Medikamente ein, halten Sie sich an die empfohlene Diät und führen Sie alle körperlichen Übungen durch. Denken Sie daran, dass auch Sie ein wichtiger Teil des Teams sind, das sich um Ihre Gesundheit kümmert.
Welche Fragen sollten Sie stellen, wenn der Arzt eine Operation empfiehlt?
Wenn der Facharzt eine Operation empfiehlt, ist es wichtig, die folgenden Fragen zu bedenken und nicht zu zögern, sie während der Beratung zu stellen:
- Warum empfehlen Sie dieses Verfahren? Gibt es Alternativen?
- Welche Vorteile hat diese Operation in Bezug auf Schmerzlinderung, Funktion und Mobilität?
- Welche Risiken könnten damit verbunden sein?
- Wie heißt das Verfahren und wie wird es durchgeführt?
- Wie oft haben Sie diese Operation durchgeführt und wie hoch ist die Erfolgsquote?
- Was könnte passieren, wenn ich mich jetzt nicht operieren lasse?
- An wen kann ich mich wenden, wenn ich eine zweite Meinung einholen möchte?
- Sind vor der Operation noch weitere Untersuchungen erforderlich?
- Welche Art von Anästhesie wird verwendet? Kann sie Nebenwirkungen haben?
- Werde ich nach der Operation Schmerzen haben?
- Welche Art von Implantat oder Prothese werde ich benötigen? Kann bei diesen Geräten etwas schiefgehen?
- Wie lange dauert die postoperative Phase? Werde ich zu Hause Hilfe benötigen? Für wie lange?
- Werde ich nach der Operation eine Behinderung davontragen? Welche Art von Rehabilitation werde ich benötigen?
- Wann kann ich wieder sexuell aktiv werden?
- Wann kann ich wieder arbeiten? Wann kann ich wieder Auto fahren?
Was ist zu beachten, wenn sich der Patient für eine Operation entscheidet?
Wenn Sie sich für eine Operation entscheiden, erkundigen Sie sich bitte, ob diese Art von Operation von Ihrer Versicherung abgedeckt wird und wie die Zahlung abgewickelt sowie formalisiert wird.
Wenn Sie sich für die Operation entscheiden, erhalten Sie bei der Beratung eine Einverständniserklärung, die speziell für die geplante Operation gilt. Lesen Sie diese sorgfältig durch und unterschreiben Sie sie. Bei Zweifeln oder Fragen wenden Sie sich bitte, wie bereits erwähnt, erneut an Ihren Traumatologen.